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Patagonische Fernstraße Carretera Austral – unsere Tipps und Favoriten

Die Carretera Austral durchquert das verborgene Nordpatagonien und verbindet abgelegene Dörfer zwischen Puerto Montt und Villa O’Higgins. Auf der Strecke der gut 1.200 Kilometer langen Route eröffnen sich hinreißende Landschaften mit Regenwald, Fjorden, Gletschern und Vulkanen. Währenddessen folgen die kleinen Orte ihrem ganz eigenen Rhythmus. Hier sind unsere Tipps und Favoriten für eine Reise auf der Carretera Austral. 

Patagonische Fernstraße Carretera Austral – unsere Tipps und Favoriten

Carretera Austral und das verborgene Patagonien

Patagonien erstreckt sich von den südlichen Ausläufern der Seenregion bis nach Feuerland. Während der Nationalpark Torres del Paine bei Puerto Natales international als Symbol für die Region gilt und die Aufmerksamkeit weltweit auf sich zieht, liegt der geografisch weitaus größere Teil des chilenischen Patagoniens entlang der Carretera Austral. Diese abgelegene Route führt durch patagonischen Regenwald, überquert Fjorde, passiert Gletscher und rumorende Vulkane. Dass dieser Region trotz ihrer Ausmaße und ihrer atemberaubenden Naturschätze verhältnismäßig wenig Beachtung findet, mag vor allem der Logistik geschuldet sein. 

Die Carretera Austral als Lebensader und Prestigeprojekt

Nur wenige Menschen bewohnen dieses raue Stück Land zwischen Puerto Montt und Villa O’Higgins. Und sie wären gänzlich auf sich gestellt, würde sie nicht die Carretera Austral miteinander vernetzen. Die Fernstraße misst über 1.200 Kilometer und schlängelt sich durch die wilde Landschaft Patagoniens. Dank der Carretera Austral fand die lokale Bevölkerung Zugang zu einem soliden Gesundheitssystem, zu weiterführenden Bildungseinrichtungen und überregionalem Handel. Auch der Tourismus begann durch die Anbindung Fuß zu fassen und ist ein zunehmend bedeutsamer Wirtschaftszweig.
Vor dem Bau der Carretera Austral waren die Siedlungen extrem isoliert und mitunter monatelang von der Außenwelt abgeschnitten. Der Personen- und Warentransport erfolgte in der Regel auf dem Wasserweg oder per Pferd mit abenteuerlichen, oft auch grenzüberschreitenden Umwegen. Man unterhielt sich zu großen Teilen autark durch lokale Viehzucht und Landwirtschaft, Fischerei und Tauschhandel. In diesem Sinne veränderte die Anbindung durch die Carretera Austral das Leben der Gemeinden von Grund auf.
Die Carretera Austral brachte enorme Verbesserungen der Lebensqualität der lokalen Bevölkerung. Doch war dies nur eines von vielen Motiven für das ambitionierte Projekt. Besonders ins Gewicht fielen auch strategisch-militärische und politische Erwägungen. So bestrebte die Führung der einstigen Pinochet-Diktatur mit dem prestigeträchtigen Bau der Fernstraße, die Grenze zu Argentinien zu kontrollieren und die territoriale Einheit zu sichern. Man wollte die entlegene Region ausrüsten, neue Ressourcen erschließen und nicht zuletzt die eigene Regierung propagandistisch aufwerten. In diesem Sinne lautete auch der Name der Fernstraße noch bis 1990 „Carretera Presidente Pinochet“.

Die Unvollkommenheit der Carretera Austral

1976 begann der Bau der Carretera Austral und war in Anbetracht der naturräumlichen Bedingungen ein außerordentlich herausforderndes Unterfangen. Seit den 1990er Jahren können nun große Abschnitte Nordpatagoniens per Auto erreicht werden. Doch noch immer sind nicht alle Streckenabschnitte asphaltiert. Zahlreiche Passagen verlangen die Überquerung von Gewässern mit einer Autofähre. Und vor allem endet die Fernstraße abrupt im Niemandsland bei Villa O’Higgins. Wen es weiter in den Süden zieht, muss alternativlos die Grenze zu Argentinien überqueren. Zwar sieht ein ehrgeiziger Plan die Fortsetzung der Carretera Austral bis in die Magallanes-Region bei Puerto Natales vor. Doch wird davon ausgegangen, dass aufgrund des unzugänglichen Geländes mit seinen Eisfeldern, Fjorden und Gebirgen gigantische Investitionen erforderlich sind. Man erwartet eine Bauzeit bis in das Jahr 2076. 

Das unperfekte Paradies der Carretera Austral

Die Ursprünglichkeit der Region entlang der Carretera Austral spiegelt den Charakter des Reisens in dieser Gegend wider. Um kein Blatt vor den Mund zu nehmen: Wer Hotels auf einem exzellenten Niveau und absolute Planbarkeit erwartet, ist hier eher fehl am Platz. Reisende wiederum, die sinnhafte Naturerfahrungen, nahbaren Kontakt mit der lokalen Bevölkerung, etwas Unvorhersehbarkeit und Zeitlosigkeit suchen, finden in Nordpatagonien ein wahres Paradies. 

Pumalin-Park

Die Grenzen des Reisens entlang der Carretera Austral

Die geografische Abgelegenheit und begrenzte Anbindung der Region der Carretera Austral fasziniert und fordert gleichermaßen heraus. Inlandsflug und Transfer zur Unterkunft, am nächsten Tag eine geführte Tour in die Umgebung und ein Abendessen im Restaurant: Diese klassischen Reiseabläufe kann lediglich Coyhaique als Hauptstadt der Region bereitstellen. Und selbst in Coyhaique sind die Einschränkungen der touristischen Infrastruktur spürbar. So besteht in den Ortschaften entlang der Carretera Austral nur ein marginales Angebot an Unterbringungen, nicht selten in Form von Selbstversorgerhütten. Den Einkauf nimmt man in kleinen Eckläden statt üppig ausgestatteten Supermärkten vor. Geführte Exkursionen werden nur unregelmäßig, saisonabhängig und nicht unbedingt mehrsprachig angeboten. Und der öffentliche Transport erlaubt kaum Planbarkeit. Eine persönliche Anekdote hierzu von meinem ersten Aufenthalt an der Carretera Austral als Rucksackreisender: An Tag eins erreichte ich die Fernbusverbindung von Coyhaique zum Lago Yelcho nicht pünktlich. Sie war die einzige des Tages. Am Folgetag bot ein Bus keine freien Plätze mehr, der andere startete nicht aufgrund zu weniger Passagiere. So ging die Reise erst an Tag drei weiter… Für die meisten anderen Regionen Chiles sind solche Verhältnisse undenkbar. Und auch wenn die Gestaltung des örtlichen Transports dynamisch ist und sich mit den Jahren weiterentwickelt, bleibt das Reisen mit öffentlichen Verkehrsmitteln auf der Carretera Austral ausgesprochen beschwerlich. 

Carretera Austral auf eigene Faust mit dem Mietwagen

Wie also Reisen auf der Carretera Austral? Backpacker erkunden die Gegend mit Flexibilität, Zeit und oft per Anhalter. Kreuzfahrtschiffe und Fährunternehmen passieren Nordpatagonien auf dem Wasserweg. Und auch Mehrtagestouren führen Kleingruppen zu den entlegenen Ortschaften der Region. Doch abgesehen von diesen Optionen ergibt sich für Individualreisende eigentlich nur eine solide Art des Reisens entlang der Carretera Austral: per Mietfahrzeug. Mit Blick auf das limitierte Angebot an Unterkünften ist auch die Wohnmobil-Anleihe eine sehr attraktive Alternative.
Es empfiehlt sich die Entgegennahme eines möglichst geländefähigen Autos in Puerto Montt oder Coyhaique bzw. dem nahegelegenen Flughafen Balmaceda. Und auch wenn die Abgabe des Fahrzeugs an der jeweils anderen Station mit einer nicht ganz preiswerten Einwegmiete einhergeht, ist sie es wert. Die Strecke zwischen Puerto Montt und Coyhaique präsentiert sich mittlerweile vorwiegend asphaltiert. Die Straßenverhältnisse südlich von Coyhaique bis nach Villa O’Higgins wiederum verlangen ein ruhiges Gemüt. Und grundsätzlich können die Wetterverhältnisse an allen Stationen der Fernstraße einen geduldigen Fahrstil erfordern. 

Autofährstrecken entlang der Carretera Austral

An verschiedenen Stellen der Carretera Austral ist zudem eine Autofährfahrt zur Überquerung der Fjorde und dem Binnenmeer unumgänglich. Kurze Passagen erfordern keine vorherige Reservierung. Auch die Wartezeiten sind überschaubar. Eine Ausnahme stellt die etwa viereinhalbstündige Verbindung zwischen Hornopirén und Caleta Gonzalo etwas nördlich von Chaitén dar. Je nach Saison werden ein bis zwei Überfahrten pro Tag und Richtung bereitgestellt. Tickets sollten nach Möglichkeit mehrere Wochen im Voraus gebucht werden. 
Eine alternative Reiseoption ist die Weiterfahrt über den parallel gelegenen Archipel von Chiloé. Doch werden die Autofährverbindungen zwischen Chaitén auf dem Festland und der Hauptinsel nicht täglich angeboten, sind relativ hochpreisig und überdies anfällig für wetterbedingte Ausfälle. 

Unsere 5 Favoriten entlang der Carretera Austral

Bestimmte Regionen entlang der Fernstraße stechen mit ihrer rauen Schönheit und ihrer speziellen Atmosphäre hervor. Dies sind unsere 5 Favoriten auf der Carretera Austral von Norden nach Süden:

1. Chaitén an der Carretera Austral – zwischen Naturwunder und Zerstörung

Wer auf der Carretera Austral unterwegs ist, trifft in Chaitén auf einen Ort, der die Gegensätze des Lebens trefflich verkörpert. Die Umgebung beeindruckt mit tiefgrünen Regenwäldern im Pumalin-Park, dem offenen Meer und grummelnden Vulkanen. Doch gerade diese Natur, die in Chaitén so mitreißt, bedrohte die lokale Bevölkerung, als der gleichnamige Vulkan 2008 ausbrach und die Stadt unter Asche und Schlamm begrub. Die Schäden waren enorm, der Wiederaufbau schien hoffnungslos. Behörden wollten die Menschen umsiedeln. Doch viele Bewohnerinnen und Bewohner kehrten zurück. Sie entschieden sich bewusst für ihre Heimat, trotz aller Risiken. Das Leben hat in Chaitén mittlerweile seinen Platz zurückerobert. Und so steht die Stadt stellvertretend für das tiefe Band zwischen Mensch und Natur, das hier im Süden Chiles in besonderer Form spürbar ist.

Reisebeispiele: Chile Authentisch; Carretera Austral FundamentalReisebaustein Carretera Austral

2. Puyuhuapi und die Bodenständigkeit der Carretera Austral

Direkt an die Fernstraße angebunden und doch fernab von allem behauptet sich das kleine Puyuhuapi im nördlichen Teil der Carretera Austral. Der Ort schaut auf eine besondere deutsch-chilenische Siedlungsgeschichte zurück, die von Abenteuerlust, Verzicht und dem Zusammenleben verschiedener Kulturen geprägt ist. Umschlossen von dichter Vegetation, von Bergen und dem Puyuhuapi-Fjord scheint alles einem ganz eigenen Rhythmus zu folgen. 
Etwa 20 Kilometer südlich verschmelzen rauschende Wasserfälle, moosbewachsene Hänge und verwunschener Regenwald im Nationalpark Queulat. Die Wanderwege sind nicht ausschweifend, doch schon auf kurzen Etappen offenbart sich die märchenhafte Atmosphäre inmitten von Farnen, Nalca-Blättern und dem flirrenden Sonnenlicht. Im Fokus steht der Ventisquero Colgante, ein hängender Gletscher, dessen Eiszunge an einer steilen Felswand klebt. Immer wieder brechen Eisbrocken ab, stürzen in die Tiefe und sorgen für ein Grollen, das Zuschauende so schnell nicht vergessen.

Unweit des Parks bieten natürliche Thermalquellen Erholung und Einkehr. Beim Baden in den warmen Becken lässt sich mit etwas Glück ein Blick auf verspielte Delfine erhaschen, die gelegentlich an der stillen Wasseroberfläche des Fjords auftauchen.

Reisebeispiele: Chile Authentisch; Carretera Austral FundamentalReisebaustein Carretera Austral

3. Puerto Río Tranquilo – ein Extrakt der Carretera Austral

Die Carretera Austral beheimatet urige Wälder, Fjorde und Seen, gewaltige Gletscher und ein nahbares Miteinander. Puerto Río Tranquilo vereint all das. Rund 220 Kilometer südlich von Coyhaique, am Westufer des Lago General Carrera, empfängt das Städtchen seine Gäste mit patagonischem Charme und einer imposanten Kulisse. Der Blick vom Sandstrand auf den scheinbar endlosen See und die verschneiten Andengipfel bietet ein fesselndes Schauspiel. Zudem eignet sich Puerto Río Tranquilo als idealer Ausgangspunkt zu zwei ikonischen Juwelen der Carretera Austral: In der geschützten Bucht starten Bootstouren zu den berühmten Marmorkathedralen. Die Capillas de Mármol, geformt durch Jahrtausende der Erosion, erscheinen wie Kunstwerke aus Stein. Zwischen dem See und dem Pazifik erstreckt sich wiederum das Biosphärenreservat Laguna San Rafael. Erreichbar über das bewucherte Exploradores-Tal, führt eine Bootstour durch ein Labyrinth aus Fjorden tief hinein in eine unberührte Gletscherwelt. Am Ende wartet ein gewaltiges Naturdenkmal: die über 50 Meter hohe Gletscherfront der Laguna San Rafael. Kein anderer im Meer mündender Gletscher liegt näher am Äquator.

Reisebeispiele: Chile AuthentischChile Pur; Reisebaustein Carretera Austral

4. Chile Chico – die Sonnenseite der Carretera Austral

Am Südufer des Lago General Carrera sonnt sich Chile Chico unweit der argentinischen Grenze. Das Städtchen trägt nicht ganz ohne Grund den Beinamen „Ciudad del Sol“ – Stadt der Sonne. In der Tat liegt fast ein Hauch mediterranen Flairs in der Luft. Chile Chico befindet sich östlich der Carretera Austral und ist eine reizvolle Abzweigung von der Hauptroute als auch eine praktische Station auf dem Weg in das argentinische Patagonien. Vom Aussichtspunkt am Stadtrand öffnet sich ein herrliches Panorama auf Chile Chico und den schillernden Lago General Carrera. Das Umland zeigt eine sehr vielfältige Landschaft. Waldreiche Naturreservate, versteckte Höhlen und archäologische Zeugnisse der indigenen Vergangenheit laden zu Wanderungen und Entdeckungen ein. Oder man genießt schlicht die Ruhe und ein erfrischendes Bad im größten See Chiles.

5. Straßenloses Caleta Tortel im patagonischen Urwald

Verschlungen im Urwald und etwas abseits der Carretera Austral, versteckt sich Caleta Tortel am Ufer eines der vielen Pazifikfjorde dieser Region. Das Örtchen liegt nahe der Mündung des Baker-Flusses zwischen zwei immensen Eiskomplexen Patagoniens. Stege aus lokalem Zypressenholz statt gewöhnlicher Straßen verbinden die bunten Häuser auf den bewaldeten Hügeln. Es ist vor allem diese ausgefeilte Architektur, die dem Ort eine ganz spezielle Liebenswürdigkeit verleiht.
In der Bucht von Caleta Tortel stehen lokale Bootsbesitzer bereit, um Besucherinnen und Besucher in das Geflecht der patagonischen Fjorde einzuführen. Eine Rundfahrt navigiert entweder zum Gletscher Jorge Montt am Campo de Hielo Sur oder zum Steffen-Gletscher im Norden, benannt nach dem deutschen Geologen, der seinerzeit die Gegend erforschte. 

Reisebeispiel: Chile Pur

Wichtige Tipps für eine Reise entlang der Carretera Austral

Die Carretera Austral ist nicht nur geografisch fern, sondern charakterisiert sich auch durch ihre Abgeschiedenheit, begrenzte Infrastruktur und klimatische Instabilität. Etwas Vorbereitung auf eine Reise in Nordpatagonien ist also sinnvoll. An dieser Stelle fassen wir kurz und knapp die wichtigen Antworten auf klassische Reisefragen zur Carretera Austral zusammen:

Benötige ich ein Visum für meinen Urlaub an der Carretera Austral?

Staatsangehörige aus Deutschland, Österreich und der Schweiz benötigen für eine Reise in der Region der Carretera Austral für bis zu 90 Tage in der Regel kein Visum. Weitere Informationen finden Sie hier.

Muss ich mich für eine Reise in der Region der Carretera Austral impfen lassen?

Gesundheitliche Risikofaktoren unterscheiden sich in Chile nicht wesentlich von denen Europas. Auch die medizinische Versorgung ist in den größeren Städten mit Ausnahmen vergleichbar. Speziell in der Region der Carretera Austral wiederum ist das medizinische Netzwerk aufgrund der Weitläufigkeit und geringen Urbanisierung sehr eingeschränkt. Wir empfehlen die Mitnahme einer individuellen Reiseapotheke für Ihre Reise entlang der Carretera Austral.
Besondere Impfungen für die Einreise aus Mitteleuropa sind nicht erforderlich.
In Patagonien ist das Trinken von Leitungswasser für die meisten Menschen in der Regel unbedenklich, allgemein wird Reisenden jedoch tendenziell empfohlen, präventiv Mineralwasser zu trinken.
Neben geografisch bedingten Risiken wie Erdbeben ist in Chile insbesondere die Gefahr einer Höhenerkrankung bei Aufenthalten in der Andenregion ohne vorausgehende Höhenanpassung zu berücksichtigen. In Anbetracht der weniger extremen Steigungen im tiefen Süden ist dieser Faktor jedoch eher von geringer Bedeutung.
Weitere Informationen zu Gesundheitsbestimmungen für Reisende aus Deutschland finden Sie hier.

Gesundheit und medizinische Versorgung Carretera Austral

Welche Jahreszeit eignet sich am besten für eine Reise entlang der Carretera Austral?

Die Monate November bis März sind aus klimatischer Sicht generell sehr geeignet für eine Reise in der Region der Carretera Austral. In dieser Zeit ist es in Chile sommerlich, wodurch die Witterungsbedingungen im rauen Süden vielerorts regenärmer und wärmer ausfallen. Zugleich ist die lokale Sommerzeit Hauptsaison, wodurch manche Reiseziele mitunter stärker besucht sind.

In den Monaten April bis September ist es in Chile winterlich. Während dieser Zeit ist in Patagonien mit häufigeren Regenfällen, niedrigen Temperaturen und zum Teil mit Schnee zu rechnen. Hierdurch können Einschränkungen in der Passierbarkeit der unbefestigten Straßenabschnitte der Carretera Austral eintreten. Auch kommt es vor, dass durch die Wetterlage Fährüberfahrten verschoben werden, der Besuch von Sehenswürdigkeiten nur eingeschränkt erfolgt und Gruppentouren aufgrund fehlender Teilnehmer*innen abgesagt werden müssen. Zugleich bekommen Reisende in der Nebensaison sehr authentische Eindrücke mit dem geringeren Aufkommen an Touristen und erfahren die faszinierende Natur der Region der Carretera Austral aus einer ganz besonderen Perspektive.

Die Witterungsbedingungen in Patagonien sind stark von der jeweiligen Lokalität und ihrem Mikroklima abhängig. Grundsätzlich aber gilt: Das Klima Patagoniens ist das ganze Jahr über unberechenbar. Regenfeste Funktionskleidung ist für eine Patagonien-Reise zu jeder Jahreszeit erforderlich. 

Klima Carretera Austral

Kann ich mich auf meiner Patagonien-Reise auf Englisch verständigen?

Gerade die junge Generation Chiles ist mit der englischen Sprache zunehmend besser vertraut. Nichtsdestotrotz ist vielerorts die Auswirkung der isolierten geografischen Lage zu spüren. Die Sprachkenntnisse in der Gesellschaft sind somit eher einseitig ausgeprägt.
Der Versuch der Reisenden auf Spanisch zu kommunizieren, bricht schnell das Eis und so lassen sich grundlegende Informationen auf einer Reise entlang der Carretera Austral auch ohne eine gemeinsame Sprache vermitteln. Doch für einen tieferen Einblick in die Kultur der Region und für einen intensiveren Austausch mit der einheimischen Bevölkerung sind Spanischkenntnisse zweifelsfrei sehr vorteilhaft.

Sprache und Verständigung Carretera Austral

Wie viel Zeit sollte man für einen Urlaub an der Carretera Austral einplanen?

Das Spüren der Abgeschiedenheit, das Eintauchen in die unberührte Natur und zwischenmenschliche Begegnungen kennzeichnen den Reiz einer Reise auf der Carratera Austral. Das braucht Zeit. Und auch aus logistischer Sicht ist ein Kurzbesuch der Region nur mit Abstrichen umsetzbar. Der zentrale Korridor der Carretera Austral verläuft zwischen Chiles Seenregion und Balmaceda bei Coyhaique. Eine Woche sollte man für diesen Abschnitt mindestens einkalkulieren (ohne Rückfahrt). Wer überdies Stationen am See General Carrera oder weiter südlich in den Blick nehmen möchte, benötigt eher zwei Wochen oder mehr.

Ist die Carretera Austral eine teure Reiseregion?

Allgemein herrscht in Patagonien aufgrund der abgelegenen Lage ein überdurchschnittliches Preisniveau. Die Carretera Austral bildet hierbei jedoch in vielen Ortschaften eine wohltuende Ausnahme. Vor allem Unterkünfte sind tendenziell günstiger als in den typischen touristischen Zentren des Landes. Allerdings geht das nicht selten mit einfacherem Standard und einer sehr eingeschränkten Auswahl einher. Lebensmittel hingegen sind aufgrund der aufwendigen Logistik und Versorgungslage spürbar teurer.

Muss ich Eintrittstickets für Nationalparks in der Region der Carretera Austral im Voraus buchen?

Wie in vielen Ländern der Welt nutzte auch Chile die Coronavirus-Pandemie, um die Digitalisierung in verschiedenen Bereichen voranzutreiben. Dies betrifft auch den Zugang zu Nationalparks entlang der Carretera Austral. Allerdings hat die digitale Buchung von Eintrittstickets nicht nur Vorteile. So sind Einschränkungen der Ticketplattformen in Bezug auf Mehrsprachigkeit und Bezahlung leider keine Seltenheit. Bestimmte Reservate verlangen zwingend eine Vorreservierung, andere Schutzgebiete stellen wiederum per se keinen Ticketverkauf im Voraus bereit. Auch raubt der limitierte analoge Ticketverkauf die Spontanität gerade auf Selbstfahrerreisen in Chile. In manchen Parks gibt es als Alternative lokale Ticketautomaten, doch diese sind eher die Ausnahme.
Der Großteil der chilenischen Naturreservate wird von der nationalen Forstbehörde CONAF betrieben. Hierzu zählen unter anderem die Parks Queulat und Patagonia, für die eine Ticketbuchung im Voraus verlangt wird. Hierfür steht ein entsprechendes Ticketportal bereit. Um Konflikte vor Ort zu vermeiden, empfehlen wir grundsätzlich, Eintrittstickets im Voraus online zu buchen. In Anbetracht der eingeschränkten Sprachdarstellung des Portals legen wir die Nutzung von Browsererweiterungen für die Übersetzung (wie DeepL oder Google Translate) nahe.

Was sollte ich auf einer Reise in der Region der Carretera Austral mitnehmen?

Was Sie auf Ihren Urlaub an der Carretera Austral mitnehmen sollten, hängt stark davon ab, welchen Schwerpunkt Ihre Reise hat. Grundsätzlich empfehlen wir, neben den üblichen Reisegegenständen Folgendes mitzuführen:

  • Warme und regendichte Funktionskleidung
  • Stabiles Schuhwerk
  • Kopfbedeckung
  • Sonnenschutz und Sonnencreme mit Lichtschutzfaktor 30 oder höher
  • Tagesrucksack
  • Digitale Kopien der Reisepässe (z.B. in E-Mail-Postfach)
  • Reiseapotheke
  • Steckdosen-Adapter
  • Führerschein
  • Kreditkarte (Debitkarten sind für Mietwagen-Anleihen nicht ausreichend) und alternative Ersatzkreditkarte
  • Geld in lokaler Währung 
Reisegepäck Carretera Austral

Reicht mein europäischer Führerschein für meine Mietwagen-Reise entlang der Carretera Austral?

Die Mitnahme eines internationalen Führerscheins für Ihre Reise entlang der Carretera Austral legen wir nahe. Zwar wird der europäische Führerschein bei der Entgegennahme des Mietwagens und bei Polizeikontrollen in der Regel akzeptiert, doch vor allem im Schadensfall ist es sinnvoll, eine internationale Fahrerlaubnis vorzeigen zu können. Diese wiederum ist nur gültig in Verbindung mit dem nationalen Führerschein.

Muss ich bei der Carretera Austral mein Wohnmobil auf Campingplätzen abstellen?

Die Carretera Austral eignet sich hinsichtlich der ausschweifenden Natur und mangelnden touristischen Infrastruktur hervorragend für Reisen mit dem Wohnmobil. Zugleich besteht in Chile eine nur sehr eingeschränkte Campingplatz-Kultur. Auf einem Urlaub an der Carretera Austral mit dem Wohnmobil bietet es sich an, in freier Landschaft und fern urbaner Gegenden zu stationieren. Dies wird auch von staatlicher Seite geduldet.

Reisen mit dem Wohnmobil Carretera Austral

Weitere Informationen zu Reisen entlang der Carretera Austral können Sie über unser Kontaktformular erfragen. Wir beraten Sie gerne.


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